Faires Saarland
Die Landesregierung hat im Mai 2023 das Vorhaben „Faires Bundesland“ beschlossen und wird damit als erstes Bundesland eine Bewerbung zur Zertifizierung als Fairtrade Bundesland einreichen. Mit der Zertifizierung soll der Faire Handel im Saarland strukturell verankert werden.
Die Zertifizierung als Faires Bundesland erfolgt über den Verein Fairtrade Deutschland e.V., die nationale Fairtrade-Organisation für Deutschland. Die Bewerbung ist nur möglich, wenn mindestens zwei Drittel der Bevölkerung eines Bundeslandes in sogenannten Fairtrade Towns leben. Diese Vorgabe wird vom Saarland mehr als erfüllt: Bereits heute leben 750.018 Saarländer:innen in einer zertifizierten Fairtrade Town. Aktuell sind Saarbrücken, Saarlouis, Homburg, Merzig, Blieskastel, St. Ingbert, Dillingen, Kirkel, Eppelborn, Nohfelden und Losheim offiziell als Fairtrade Towns zertifiziert. Auch der Landkreis Saarlouis, der Saarpfalz-Kreis und der Regionalverband Saarbrücken sind Fairtrade Towns.
Für die Zertifizierung als Faires Bundesland müssen sechs weitere Kriterien erfüllt sein. Im Mittelpunkt aller Kriterien steht die strukturelle Förderung des Fairen Handels – sei es durch Bildungsaktivitäten in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Kindertagesstätten, Hochschulen, Volkshochschulen und anderen Bildungsträgern, Vereinen und Kirchen oder durch öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen der Landesregierung. Teil des Kriteriums 6 – politisches Handeln – ist die Verankerung des Fairen Handels in der Südpartnerschaft. Hier hat sich die Landesregierung in ihrem Beschluss zu einer verstärkten Förderung des zivilgesellschaftlichen und kommunalen Engagements in der Republik Benin bekannt. Um den Fairen Handel im Rahmen dieser Südpartnerschaft strategisch zu stärken, wurde mit Fairfood Freiburg ein kompetenter Partner zum Aufbau einer Lieferkette von fair gehandelten Cashews aus Benin ins Saarland gewonnen.
Cashews sind eigentlich keine Nüsse, sondern die Kerne der Cashewfrucht. Fair angebaut und verarbeitet werden sie zum Beispiel in Copargo, einer kleinen Gemeinde in der Republik Benin. Copargo hat schon seit über 20 Jahren eine enge Verbindung ins Saarland. Seit April 2024 gibt es faire Cashews aus Benin im Design der Kampagne faires Saarland. Die Cashews werden in der Kooperative CCPA BIO EQUITABLE in Tchaourou angebaut (FLO ID: 47758), anschließend bei AFOKANTAN BENIN CASHEW SA im gleichen Ort verarbeitet (FLO ID: 40705) und von dort durch den Importeur gebana per Schiff nach Rotterdam transportiert. Anschließend gehen die Cashews via LKW auf die Reise nach Freiburg, wo sie bei Fairfood geröstet, mit Rosmarin und Salz verfeinert und anschließend ins Saarland gebracht werden. Die Cashews werden von den Ministerien und der Staatskanzlei als Werbemittel bei Terminen und Veranstaltungen eingesetzt, können aber auch vom Einzelhandel bei Fairfood bezogen werden. Ein erstes Angebot für die saarländischen Verbraucher:innen soll es ab Herbst 2024 in einigen saarländischen Weltläden und bei Akteur:innen des fairen Handels geben. Die Cashews werden ebenfalls als Teil der Aktion Heimat shoppen der IHK an zahlreiche Endkonsument:innen ausgegeben. Fair, lecker und einzigartig werden so an vielen Stellen im Saarland Menschen über fair gehandelte Cashews aus Benin informiert und gleichzeitig eine konkrete Erwerbsmöglichkeit für die Anbaukooperative in Benin geschaffen.
Hintergrundinformationen zum Vorhaben gibt es im Themenportal Entwicklungszusammenarbeit des Saarlandes.
Ansprechperson:
Ministerium für Bildung und Kultur
Isabelle Kiehn, Referatsleitung B5
Entwicklungszusammenarbeit, Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Demokratiepädagogik